Es ist der 24. Juni und wir laufen zu unserem ersten Spiel bei der deutschen Rugby-Hochschulmeisterschaft 2023. Wir sind mit fast kompletter Mannstärke von elf Teilnehmern samt unserem Maskottchen Wolfie in Karlsruhe am Start. Da es die letzten Jahre keine Meisterschaften gab, die letzte wurde 2019 in Jena abgehalten, ist das für alle das erste Mal.
Der Platz in Karlsruhe |
Die Wolf-Gang vor dem Turnier |
Am Samstag hatten wir gleich das zweite Spiel des Turniers gegen Augsburg zu bestreiten. Aufgrund der Teilnahme von zehn Teams war die Gruppenstruktur der drei Wettkampfgruppen etwas speziell – was später noch zu einiger Verwirrung führen sollte. Wir waren in unserem ersten Spiel einfach noch nicht richtig wach und uns fehlte ein bisschen die Abgebrühtheit, die man mit mehr Turniererfahrung bekommt. Nach einem spannenden Spiel stand zum Abpfiff schließlich ein Unentschieden auf der Anzeigetafel.
Die eine Stunde bis zum nächsten Spiel fühlte sich an wie zehn Minuten, kaum waren wir wieder aufgewärmt, ging es auch schon gegen Karlsruhe 1. Nun hat es der Veranstalter ja immer leichter, ein gutes Team zusammen zu stellen und die Tatsache, dass das KIT gleich mit zwei Teams am Start war, ließ jetzt auch nichts Gutes erwarten. Karlsruhe fegte uns ziemlich vom Platz, wobei wir uns in der zweiten Hälfte sogar gesteigert haben und tapfer alles versucht haben, um dem Karlsruher Ansturm Herr zu werden.
Die ersten Verletzten sind guter Stimmung |
Und trotzdem hatten es die nächsten Gegner in sich: Würzburg war schnell und machte einen sehr erfahrenen Eindruck, das vierte Spiel gegen Mainz war hart und wurde von den deutlich schwereren Mainzern wie ein 15er-Spiel geführt. Wir hielten tapfer dagegen, und trotz der Überlegenheit unserer Gegner konnten wir immer wieder auch ein paar Punkte abstauben, wenn auch nicht genug.
Allerdings muss dazu auch gesagt werden, dass wir das einzige reine Uni-Team waren und auch als einziges Team in Uni-Trikots angetreten sind. Alle anderen Mannschaften liefen in den Farben ihrer jeweiligen Vereine auf und bestanden als Wettkampfgemeinschaft aus den Spielern verschiedener Unis. So ließen sich in diese Teams auch gut der eine oder andere Bundesliga-Spieler einbauen, die jetzt zum Ende der 15er-Saison mit der Erfahrung von bis zu fünfzehn Ligaspielen antreten konnten. Das ist dann halt nicht das Gleiche, wie das Training einmal die Woche im Unisportbetrieb.
Alles entspannt... |
Nach der zweiten Gruppenphase war also von unseren Erwartungen nicht mehr viel übrig. Trotzdem gab es zur Belohnung einen Besuch im örtlichen Schwimmbad und im Anschluss im Biergarten, wo wir nach dem Turnier unseren Heißhunger stillen konnten.
Erholung im Biergarten |
Die Stimmung war trotz des Ergebnisses geradezu aufgekratzt, so viel war passiert, so viele tolle Aktionen hatten wir in den Spielen gehabt. Auch wenn das Ergebnis nicht ganz das war, was wir erhofft hatten, waren alle begeistert und vor allem entschlossen, weiter zu machen. Also rein in die Kostüme - wir waren als Matrosen unterwegs - und auf zur Party!
Die wohlverdiente Urkunde |
Erst bei der Siegerehrung am Abend kam dann die große Überraschung: Wir haben den 7. Platz in der Gesamtwertung erreicht! Das erklärt auch die harten Gegner der zweiten Gruppenphase – es ging eben um Platz 5-7. Ein siebter Platz mit einer reinen Studentenmannschaft ohne Hilfe aus der Bundesliga ist ein toller Erfolg, der sich sehen lassen kann. Demnach stand einer wilden dritten Halbzeit nichts mehr im Wege, die wir mit großem Einsatz definitiv für die Wolf-Gang entscheiden konnten. Das nächste Turnier kann kommen!